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Angriff der Videodrohnen

Die Frau aus dem dritten Stock ist erbost. Mit Hausschuhen stürmt sie auf die Straße und deutet auf das Rieseninsekt, das mit bösartigem Summen zwei Meter über dem Gehweg schwebt. Vor dem Schlafzimmer sei es vorbeigeflogen. Sie vermutet ein Spähangriff auf ihre Intimsphäre.

Ralf Weiss, der mit umgehängtem Steuerpult das Flugobjekt lenkt, kann die Frau beruhigen. Denn die Videodrohne hatte weder das offen stehende Schlafzimmerfenster im Fokus, noch ist der am Boden stehende Filmemacher ein Paparazzi der Yellow-Press. Auf dem Drehplan stehen Flugaufnahmen knapp über den Dächern von Sendling. In dem Münchner Traditionsstadtteil realisieren die Dokumacher derzeit ein Filmprojekt unter dem Arbeitstitel "Wo man leben könnte".

 

 

 



Startvorbereitung auf dem Gehweg:
Heli-Pilot Ralf Weiss

 

Die Videodrohne umkurvt elegant Kirchtürme, fliegt vorbei an Gründerzeit-Fassaden, ärgert Schwäne auf der Isar und gleitet sanft um das Denkmal des legendären "Schmied von Kochel", der 1705 im Kampf um die Freiheit Bayerns sein Leben während der Sendlinger Mordweihnacht aushauchte. Solche Aufnahmen in HD-Qualität wären noch vor wenigen Jahre undenkbar gewesen. Einerseits aus Kostengründen, denn mit einem herkömmlichen Helikopter kostet die Flugminute locker mehrere hundert Euro. Das sprengt, zumindest für Dokufilmer, nahezu jedes Budget. Andererseits - und das kann auch der beste Helikopterpilot nicht realisieren - darf ein ausgewachsener Eurocopter nicht einmal annähernd so nah ran an die Objekte wie der Minihubschrauber.

Videolink zum Piloten 

Die Videodrohne von Kameramann Ralf Weiss ist ein satelliten-navigiertes Wunderwerk chinesischer Ingenieurkunst. Unter den vier Propellern des DJI Phantom Quadrocopters hängt eine schwingungsgedämpfte GoPro-HD-Kamera. Diese hat einen Videolink zum Piloten, der über ein Display das Kamerabild kontrollieren kann. Und wenn das UFO einmal den Kontakt zum Piloten verliert, kommt es satellitengesteuert wieder zum Startplatz zurück.

So ausgerüstet kann die Drohne an windstillen Tagen bis auf wenige Meter an Hauswänden vorbei gleiten, sie kann in geringer Höhe Autos aus der Luft verfolgen und sie könnte auch - aber bitte nicht verraten - auf die Terrasse eines russischen Oligarchen auf Mallorca spähen. Aber das wahrscheinlich nur einmal. Die Schrotflinten der Bodyguards würden dem Unternehmen schnell ein Ende bereiten.

Einen Einsatz der Kameradrohne zeigt das "Making of" von Ralf Weiss. Gedreht und geschnitten hat das Video Stephan Zeitler.


 

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