Sicherheit nur gegen bar |
|||
Alle zwei Minuten wird in Deutschland eingebrochen. Ladendiebe, Autodiebe und U-Bahnsprayer verursachen jedes Jahr Schäden in Milliardenhöhe. Die Entwicklung ist besonders schlimm bei der Gewaltkriminalität. Mehr als die Hälfte aller Delikte erfüllen den Tatbestand der gefährlichen und schweren Körperverletzung. Dabei ist die Gefahr als Täter erwischt zu werden, nicht sehr groß. So ist bei acht von zehn Wohnungseinbrüchen der Täter nicht zu ermitteln. Kein Wunder: Bei der Polizei sind rund 13.000 Planstellen unbesetzt. Mit der wachsenden Kriminalität wird der Ruf nach mehr Sicherheit immer lauter - Wasser auf die Mühlen einer Branche, die seit Jahren in Deutschland expandiert wie kaum eine zweite: die privaten Sicherheitsanbieter. Die Branche zählt mittlerweile 1.300 Unternehmen, die sich mehr als fünf Milliarden Mark Umsatz teilen. Schätzungsweise 255.000 Leute sind derzeit auf Streife, arbeiten als Nachtpförtner, schützen U-Bahnen und Villenviertel. Die Schar der privaten Ordnungshüter hat die nur noch 260.000 Männer und Frauen umfassende Truppe der staatlichen Polizei fast eingeholt. Personal mit zweifelhaftem LeumundDie geballte Macht von High-Tech und Wachmännern wirft manches Problem auf. So ist die Gefahr groß, auf selbsternannte Hilfssherrifs zu treffen. Häufig greifen Security-Firmen auf Personal mit zweifelhaftem Leumund zurück. Kritiker des Geschäfts mit der Sicherheit befürchten auch, dass sich der Staat aus seiner Verantwortung zurückzieht und die Gefahrenabwehr eine Frage der finanziellen Möglichkeiten wird. Die "ZDF-Reportage" zeigt, wie das Geschäft mit der Angst funktioniert. Das Fernsehteam begleitet Wachmänner bei Streifengängen, spricht mit Anliegern besonders geschützter Wohngebiete, mit Polizisten und Opfern von Wohnungseinbrüchen. |
|||
![]() |
|||
Sendung | Die ZDF-Reportage | Redaktion | Walter Mischo |
Länge | ca. 30 Minuten | Erstsendung | 31.01.1997 |
Kamera | Manfred Breitzke u.a. | Zuschauer | 3,26 Millionen |
Schnitt | Ute Mannhardt | Marktanteil | 10,1 % |
Wiederholung 06.08.96 auf ARTE