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Haare weg!

Die Katastrophe begann vor einem Jahr: Christine Hass fielen büschelweise die Haare vom Kopf. Innerhalb weniger Wochen verlor die bildhübsche 24-jährige Studentin ihre gesamten Körperhaare. Die Diagnose: Alopecia areata, kreisrunder Haarausfall. 800.000 Deutsche leiden schätzungsweise an der rätselhaften Erkrankung, die meisten sind unter 30. Weitaus mehr Deutsche - über die Häfte aller erwachsenen Männer - leiden dagegen an der erblich bedingten Glatzenbildung. RTL2-Autor Reinhold Rühl hat Behandlungsmethoden und -mittel untersucht und das Milliardengeschäft mit der Glatze beleuchtet.

Seit Jahren suchen Biowissenschaftler fieberhaft nach Wachstumsgenen und wirksamen Therapien bei Haarausfall. Die Forscher eines großen Kosmetikkonzerns glauben nun das Wundermittel endlich erfunden zu haben. Ihr Mittel zur Förderung des Haarwachstums soll in den nächsten Wochen Furore machen. Es verspricht allen betroffenen Männern und Frauen ein Stop des Haarverlustes. In "exclusiv - die reportage" testet RTL2 als erster deutscher Fernsehsender das Produkt - ebenso wie einige andere Substanzen, unter anderem die Tinktur eines indischen Gurus, der mit Pilzen und Insektenlarven experimentiert.



Das Buch zum Film:
Hauptsache Haar  
Falken Verlag, 1995

Andere Möglichkeiten bietet die Schönheitschirurgie durch Haartransplantationen. Denn auch bei ausgeprägter Glatzenbildung bleibt meist ein Haarkranz bis ans Lebensende erhalten. Diesem wird ein Hautstreifen entnommen und feinst zerteilt wieder in die kahlen Stellen eingepflanzt. Nach rund 12 Wochen sprießt neues Haar aus alten Wurzeln. Das Kamerateam begleitet mehrere Männer zu Chirurgen, filmte während der Operation. Unter den Patienten auch ein bekannter Sportler: Albin Killat, Olympiateilnehmer und dreimaliger Europameister im Kunstspringen. Dem 35-Jährigen werden von einem Münchner Chirurgenteam die kahlen Stellen neu "aufgeforstet".

Kunsthaar-Pfusch kostet 45.000 Mark

Pro Jahr lassen sich schätzungsweise 10.000 Männer die Glatze operativ behandeln. Doch nicht immer ist das Ergebnis so, wie es die Werbung verspricht. Manche Patienten sind durch Kunstfehler entstellt und mußten dabei fünfstellige Summen für die Operation hinblättern. 45.000 Mark zahlte Adolf G. für eine Kunsthaarimplantation. Nach großflächiger Entzündung der Kopfhaut mussten sämtliche Kunstfasern aufwendig entfernt werden. Heute trägt er wieder Perücke.

Kräftig zur Kasse gebeten werden auch Männer, die sich für Haarersatz entscheiden. Out ist das als "Fifi" verspottete Toupet. Raffinierte Webtechniken täuschen echten Haarwuchs vor. Spektakulär ist die Methode des amerikanischen Schönheitschirurgen Dr. Anthony Pagnato: Er schraubt in den Schädelknochen von kahlköpfigen Patienten Druckknöpfe aus Titanium. Daran wird das Haarteil sturmsicher befestigt.

Mit dubiosen Behandlungsmethoden versuchen Friseure und Haarinstitute die schnelle Mark zu machen: Windige Geschäftemacher bestrahlen die Kopfhaut mit Laserkanonen. Angeblich können dadurch bereits verödete Haarwurzeln zu neuem Leben erweckt werden. Letzter Schrei in der Haarbranche ist ein teures Vakuumgerät. Durch Saugglocken auf blanker Haut soll wieder Haarwuchs stimuliert werden. "Vergebliche Mühe", lautet das Fazit von Filmautor Reinhold Rühl, der über solche Haarprobleme auch ein Buch veröffentlicht hat.

Buch und Regie: Reinhold Rühl

dokumacher
Sendung: RTL2 Exklusiv Redaktion: Babette Schwingenstein
Länge: ca. 45 Minuten Erstsendung: 15.04.1997
Kamera: Norman Vaclavik u.a. Zuschauer: 0,8 Millionen
Schnitt: Stephan Zeitler Marktanteil 4,7 %

 

 

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