Der Feuerwerks-Krieg |
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Nirgendwo sonst in Europa wird so viel Feuerwerk in den Himmel geschossen, wie auf den Kanarischen Inseln. Fast jede Woche knallt und zischt es auf einer der schier unzähligen Feste. Das größte Feuerwerk gibt es jedes Jahr in einer Kleinstadt im Norden von Teneriffa. Dann erleuchten sechs Tonnen Pyrotechnik den Himmel. Zwei Stadtviertel kämpfen stundenlang um die besten und schönsten Himmelsbilder. Wer Sieger wird, entscheidet nicht eine Jury, sondern die etwa 40.000 Zuschauer, die mit ihrem Beifall und vielen „Oos“ und „Aaas“ jeden pyrotechnischen Höhepunkt begleiten. Das Spektakel ist gleichzeitig eine Riesenparty; die Jungen lassen „die Sau raus“, die Älteren machen es sich bequem wie im Autokino, irgendwo an der Landstraße. Seit über 200 Jahren wird der Wettstreit am "Tag des Kreuzes" mit viel Lärm ausgetragen. In der Straße El Medio wohnten früher wohlhabende Bürger. Die Leute aus El Sol hatten nur ein geringes Einkommen. Arm gegen Reich - das sind die historischen Wurzeln des Wettstreits. Ein wenig davon ist heute noch zu spüren. Die Kleinstadt Los Realejos ist unter Feuerwerkern bekannt. Hier hat die Firma Hermanos Toste ihren Sitz, deren Pyrotechnik zur Weltspitze zählt. Deshalb sind unter den Zuschauern auch viele Beobachter aus China und Japan, die sich jedes Jahr in Los Realejos Anregungen für fernöstliche Pyrotechnik holen. Das ProSieben-Wissensmagazin Galileo zeigt, wie aus explosivem Pulver, Rohren und Schnüren eines der größten Feuerwerke Europas aufgebaut wird und wie die großen Kaliber unter den Feuerwerkwerkskörpern hergestellt werden. |
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Sender | Pro Sieben | Kamera | Fernando Bencomo u.a. |
Format | Galileo | Mitarbeit | Verena Zech |
Länge | 16 Minuten | Schnitt | Stephan Zeitler |
Redaktion | Michael Schedl v. Brockdorff | Erstsendung | 05.07.2006 |