Alarm für die Autobahnpolizei |
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Der Höllenritt des roten BMW endete am Ostermontag bei Kilometer 196. Der Wagen lag in der Nähe der Abfahrt Hämelerwald auf dem Dach, drumherum ein Schlachtfeld aus grotesk verformten Autos und in Stücke gerissenen Leichen. Acht Tote und drei Schwerverletzte forderte der Unfall. Der Hauptveranwortliche, dessen Familie selbst zu den Opfern zählt, war in eine Baustelle mit 140 Stundenkilometern gerast. 80 sind hier erlaubt. Kabel 1 - Reporter Reinhold Rühl ist vier Monate nach dem schrecklichen Unfall mit Zivilpolizisten auf der A 2 unterwegs. Bittere Bilanz: In der Baustelle Hämelerwald wird heute gerast wie nie zuvor. Dabei gilt die A 12 als besonders heißes Pflaster, weil seit dem Mauerfall der gesamte Ost-West-Transit über die Autobahn rollt. 200 Kilometer weiter Richtung Osten: Die A 12 entwickelte sich zur Horrorstrecke für LKW-Fahrer. Vor allem an Wochenenden sind kilometerlange LKW-Staus an der Grenze sind die Regel. Die 80 Straßenkilometern zwischen Berlin und Frankfurt/Oder haben unter Autofahrern ein „Schmuddelimage“, wissen Polizisten. Die Reportage zeigt, was sie tun, um den Transitverkehr Richtung Osten wieder flüssig zu machen. Seit Jahren nerven Baustellen, überfüllte Rastplätze, und verdreckte Anlagen die Autofahrer. Viele Brummifahrer sind sich einig: „Zustände wie im Wilden Westen“. Den ganz alltäglichen Wahnsinn beobachten die Reporter bei der Autobahnpolizei in Nordrhein-Westfalen. Hier ist nicht nur in den Ferienwochen stop-and-go angesagt. Im Stau sind alle gleich - auch Porschefahrer mit 240 PS unter der Haube trommeln nervös aufs Lenkrad, wenn am Leverkusener Kreuz nichts mehr geht. Die Folge: Viele Fahrer reagieren ihre Aggressionen an den vermeintlich Schuldigen ab, den Baustellenarbeitern. „Manchmal fliegen uns Coladosen um die Ohren“, klagen Baustellenarbeiter. |
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Sendung | Kabel 1 - Die Reportage | Redaktion | Manfred Nelles |
Länge | 38 Minuten | Erstsendung | 10.09.1998 |
Kamera | Stefan Simon, Heiner Bobke, | Zuschauer | 1,62 Mio. |
Heiko Giersberg | Marktanteil | 8,9 % |